Guinness-Knappheit im Vereinigten Königreich – Ein schwarzes Gold auf Ration

Guinness Brauerei in Dublin Irland

Liebe Bierliebhaber,

wie ihr vielleicht schon aus den Medien erfahren habt, ist Guinness aktuell (Dezember 2024) im Vereinigten Königreich Mangelware. Ausgerechnet zur Weihnachtszeit, wenn die Pubs in England normalerweise mit ausgelassener Stimmung und voll gefüllten Gläsern punkten, bleiben viele Zapfhähne trocken. Als Bier-Sommelier möchte ich euch erklären, wie es zu diesem Engpass kommen konnte und welche spannenden Trends und kreativen Lösungen sich rund um das „schwarze Gold“ entwickeln.

Warum ist Guinness Mangelware?

Guinness Bier in einem Pub in Irland

Der plötzliche Guinness-Engpass in britischen Kneipen hat eine Mischung aus unerwartet hoher Nachfrage und logistischen Problemen als Ursache. Laut dem Getränke-Konzern Diageo, der das irische Kult-Bier vertreibt, ist der Absatz von Guinness zwischen Juli und Oktober um beeindruckende 20 Prozent gestiegen – bei jungen Frauen sogar um 24 Prozent.

Der Grund? Eine clevere Marketingstrategie hat das vermeintliche „Alt-Herren-Bier“ bei der Generation Z beliebt gemacht. Mit dabei: Kim Kardashian, die auf Instagram Guinness als neuen It-Drink präsentiert hat. Zudem begeistert ein viraler Trend namens „Split the G“ die Social-Media-Welt, bei dem es darum geht, den Bierspiegel exakt in die Mitte des Guinness-Logos auf dem Glas zu trinken.

Die Auswirkungen in britischen Pubs

Während Pubs wie das „Old Ivy House“ in London normalerweise mit Guinness gefüllte Fässer stapeln, bekommen sie jetzt nur noch die Hälfte ihrer Bestellungen. Die Wirtin Kate Davidson zeigt mit typisch britischem Humor, wie man eine Krise in eine Chance verwandelt: Gäste erhalten Rationierungskarten und müssen zwei andere Biere bestellen, bevor sie wieder ein Guinness ordern dürfen.

Einige Stammgäste nehmen es mit Gelassenheit, andere – wie der 79-jährige Howard – fordern augenzwinkernd, man möge junge Menschen wieder von Guinness fernhalten. Und wer sich gar nicht mit der Knappheit abfinden kann, hat noch eine Alternative: Das alkoholfreie Guinness Zero, das weiterhin problemlos verfügbar ist.

Irische Notreserven angezapft

Die Situation ist so ernst, dass Diageo sogar auf die sogenannten Sicherheitsvorräte in Irland zurückgreift. Diese Reserven sind normalerweise für den irischen Markt bestimmt, doch um den Durst der Briten zu stillen, werden sie nun auf die Insel geschickt.

Was bedeutet das für die Bierwelt?

Die Guinness-Knappheit zeigt einmal mehr, wie flexibel und kreativ die Bierbranche auf plötzliche Trends reagieren muss. Dass ein dunkles, malziges Bier wie Guinness bei jungen Menschen – insbesondere Frauen – an Beliebtheit gewinnt, ist ein spannender Wandel in der Wahrnehmung von Bier. Es beweist, dass Bier keine verstaubten Klischees bedienen muss, sondern immer wieder neu interpretiert werden kann.

Mein Fazit

Guinness beweist, dass Bierkultur lebt und sich wandelt. Egal ob durch clevere Marketingkampagnen, virale Trends oder Social-Media-Stars: Bier bleibt ein Getränk, das Menschen verbindet und überrascht.

Falls ihr also demnächst in einem britischen Pub seid und ein leeres Guinness-Fass seht, seid nicht traurig. Vielleicht probiert ihr stattdessen etwas Neues – oder erfreut euch an der Kreativität, mit der die Pubs das Beste aus der Situation machen. Cheers auf die Vielfalt der Bierwelt!

Weitere Infos findet ihr in den Artikeln von Bild und Tagesschau.

Euer Biersommelier,

Matze

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