Bierverkostung: Rappen Märzen im Test

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Heute in der Verkostung: Das Rappen Märzen der Brauerei Rapp aus Kutzenhausen in Bayern. Ein Bierstil mit Tradition – und ein Bier, das nicht nur geschmacklich, sondern auch historisch spannend ist.
Doch bevor wir ins Glas schauen, werfen wir einen kurzen Blick auf den Bierstil Märzen.

Was ist ein Märzen?

Märzen, auch bekannt als Oktoberfestbier, ist ein untergäriges Lagerbier, das traditionell im März gebraut wurde. Der Hintergrund ist historisch: Vor Einführung moderner Kühltechnik durfte früher nur von September bis März gebraut werden. Das Märzen war also das letzte Bier vor der Braupause im Sommer – stärker eingebraut, um haltbarer zu sein.

Wichtig: Das deutsche Märzen darf nicht mit dem gleichnamigen, meist hellen und leichteren österreichischen Märzen verwechselt werden!

Typische Merkmale des deutschen Märzens
  • Untergärig: Klare, saubere Gärung, Hefe setzt sich am Boden ab
  • Malzbetont: Karamell-, Brot- und leichte Röstaromen stehen im Vordergrund
  • Wenig Hopfenbittere: Mild, weich und rund im Trunk
  • Farbe: Goldgelb bis bernsteinfarben
  • Alkoholgehalt: ca. 5–6 %, kräftiger als ein klassisches Helles
  • Mundgefühl: Vollmundig, süffig, mit schönem Körper

Verkostung: Rappen Märzen

Die Brauerei Rapp beschreibt ihr Märzen als „malzwürziges Spezialbier, bernsteinfarben, untergärig – ähnlich einem Oktoberfestbier“. Mit einer Stammwürze von 13,5 % passt es hervorragend in das klassische Märzenprofil.

Aussehen:
Im Glas zeigt sich das Rappen Märzen in einem satten Bernstein, leicht opal mit cremigem, feinporigem Schaum, der gut am Glas haftet. Optisch ein absoluter Hingucker, besonders bei Sonnenlicht. Der Schaum baut sich jedoch schnell wieder ab.

Geruch:
In der Nase dominiert eine angenehme Malzsüße, mit Noten von Karamell, leichtem Honig und getoastetem Brot. Subtile Anklänge von Nüssen und ein Hauch von Dörrobst runden das Bild ab. Hopfen hält sich, wie für Märzen typisch, im Hintergrund.

Geschmack:
Der Antrunk ist weich und vollmundig. Malzaromen prägen das gesamte Geschmacksbild: Karamell, Biskuit, eine feine malzige Würze und ein minimaler Hauch von dunkler Brotkruste. Die Bittere ist mild, sehr gut eingebunden, fast schon zurückhaltend. Ein Bier mit Tiefe, aber ohne Schwere – süffig, ohne klebrig zu wirken.

Abgang:
Mittellanger Nachtrunk mit angenehmer Restsüße und einem wärmenden Mundgefühl. Ein idealer Begleiter für die Übergangszeit von Sommer zu Herbst – oder auch zu herzhaften Gerichten wie Schweinsbraten, Grillwurst oder käsigen Spätzle.

Fazit

Das Rappen Märzen ist ein gelungenes Beispiel für ein klassisches, deutsches Märzenbier. Malzwürzig, vollmundig und mit einem authentischen Charakter, der an die bayerische Brautradition erinnert. Wer Märzen liebt – oder das Oktoberfestfeeling ins Glas holen will – ist hier genau richtig.

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